Immunität & Diskurs

Ein Gutteil dessen, was als Kunst firmiert, ist immunisiert – insofern als es sich von der Lebenswelt abgeschottet hat. Unter sterilen Bedingungen wird ein fruchtbarer Boden simuliert und zum Teil sind die entwachsenden Stilblüten schön anzusehen, aber Laborkunst ist und bleibt nichts weiter als Laborkunst. Umso verrückter, daß gerade entkoppelte, formale Kunst besonders gern vom „Diskurs“ zweitverwertet wird. Mit jedem Wort wird dabei die Bedeutung generiert, die eigentlich vorausgesetzt werden müsste und das „Kunstwerk“ wird mehr und mehr aufgeladen mit heisser Luft. Irgendwann erreicht die Blase eine dermaßen großes „Volumen“, daß das nicht vorhandene Fundament stillschweigend vorausgesetzt wird. Diese Selbstreferenzialität wird dann in weiterer Folge mit Reflektiertheit verwechselt. Ich wette dagegen.